Mediation ist so alt wie die Menschheit

„Wenn wir die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander streiten lassen, werden wir die Zukunft verlieren.“
Sir Winston Leonard Spencer-Churchill, 1874-1965, Nobelpeisträger für Literatur und bedeutendster britischer Staatsmann des 20. Jahrhunderts

Baum in Winterlandschaft
Auch der längste Winter geht vorüber.

Schon die alten Germanen wussten, dass es für ihre Gemeinschaft besser ist, Konflikte friedlich beizulegen. Sie trafen sich auf dem Thingplatz, um ihre Probleme vorzutragen und mit Hilfe eines anerkannten und akzeptierten Vermittlers für alle Beteiligten vorteilhaft zu lösen.

 

Der Begriff „Mediation“ hat sowohl einen griechischen (medos = vermittelnd, unparteiisch, neutral) als auch einen lateinischen (Mediatio = Vermittlung) Ursprung. Er bedeutet, zwischen zwei Ansichten oder Parteien die Mitte haltend, einen Mittelweg einschlagend, sich neutral, unparteiisch verhaltend.

 

Dieses Prinzip übten seit jeher viele alte Kulturen aus, wie die Phönizier, afrikanische Stammesgesellschaften, die Ureinwohner Lateinamerikas oder die Maori in Neuseeland. In Asien gilt: Einen Freund zu behalten ist viel wichtiger, als einen Sieg zu erringen. In Europa fand mit Hilfe des venezianischen „Friedensmittlers“ (mediator pacis) Alvise Contarini nach langwierigen Verhandlungen der 30-jährige Krieg im Jahr 1648 endlich sein Ende.

 

Seit Ende der 70er-Jahre gewinnt die Mediation nun auch im deutschsprachigen Raum zunehmend an Bedeutung. Ausgehend von der Überlegung, dass jeder Mensch für sich die besten Lösungen kennt, hilft der Mediator den Konfliktpartnern behutsam dabei, ihre Bedürfnisse zu erkunden, die meistens hinter einem Streit stehen. In Deutschland wurde die Mediation zunächst überwiegend zur Vermittlung in Familien- und Scheidungskonflikten eingesetzt. Heute zeigt die Mediation als Methode zur Konfliktlösung in nahezu allen Bereichen des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Lebens ungeahnte Erfolge. Wie eine Mediation abläuft, erfahren Sie hier.